Anstieg antisemitischer Vorfälle in Deutschland nach dem Hamas-Angriff auf Israel

Nach dem Hamas-Angriff auf Israel am 7. Oktober 2023 gab es einen signifikanten Anstieg antisemitischer Vorfälle in Deutschland. Berichten zufolge ist die Anzahl solcher Vorfälle von einer durchschnittlichen Zahl von sieben pro Tag im Jahr 2022 auf 32 pro Tag seit dem Angriff gestiegen.

In Berlin war die Synagoge von Rabbi Dovid Roberts Ziel eines versuchten Brandanschlags nur wenige Tage nach dem Angriff. Er stellte fest, dass viele Gemeindemitglieder sich nun unsicher fühlen und lieber Mützen statt Kippas tragen, um nicht als Juden erkannt zu werden. Die Umgebung um jüdische Institutionen ist zunehmend angespannt, wobei die Polizei rund um die Uhr Schutz bietet.

Daten des Forschungs- und Informationszentrums für Antisemitismus (RIAS) heben verschiedene Formen des Antisemitismus hervor, darunter Graffiti, öffentliche Belästigungen und körperliche Übergriffe. Jüdische Studierende an mehreren deutschen Universitäten berichteten von offenem Antisemitismus und einem Mangel an Unterstützung seitens der Universitätsbehörden.

Obwohl einige Mitglieder der jüdischen Gemeinschaft die israelische Regierung kritisieren, gibt es einen Konsens über die gefährliche Vermischung von Antizionismus und Antisemitismus. Rabbi Roberts wies darauf hin, dass antisemitische Stimmung in mehreren politischen Spektren existiert, einschließlich der extremen Rechten und der extremen Linken.

Als Reaktion auf den Anstieg des Antisemitismus haben jüdische Organisationen in Deutschland neue Unterstützungsdienste eingerichtet, darunter eine Hotline für Israelis in Deutschland, die Informationen über von dem Konflikt betroffene Familienmitglieder suchen. Die Zentrale Organisation für jüdische Sozialhilfe in Deutschland arbeitet auch daran, 'Sichere Räume' für von antisemitischen Vorfällen betroffene Personen zu schaffen.

Abraham Lehrer, Präsident der Zentralorganisation, äußerte sich schockiert über die jüngste Eskalation des Antisemitismus und erklärte, dass die Gemeinschaft auf eine bessere Handhabung dieser Probleme gehofft hatte. Die allgemeine Atmosphäre für Juden in Deutschland hat sich seit den Ereignissen des 7. Oktober in eine von Angst und Unsicherheit verwandelt.

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