Die Europäische Weltraumorganisation (ESA) hat einen bedeutenden Schritt in der Mondexploration mit dem Argonaut-Lander eingeleitet, der für den Betrieb zu Beginn der 2030er Jahre geplant ist. Dieses autonome und vielseitige Raumfahrzeug wird als Europas Zugang zum Mond dienen und internationale Erkundungsbemühungen unterstützen.
Die Mission von Argonaut umfasst die Lieferung von Infrastrukturen, wissenschaftlichen Instrumenten, Rovern und Technologiedemonstratoren sowie kritischen Ressourcen für Astronauten, darunter Nahrung, Wasser und Atemluft. Argonaut ist so konzipiert, dass es den extremen Bedingungen der Mondoberfläche standhält und voraussichtlich fünf Jahre lang betrieben werden kann, was eine nachhaltige Erkundung selbst während der harten Mondnacht ermöglicht.
Durch die Integration in das Gateway Lunar Link-System der ESA wird Argonaut die Kommunikation und Navigation für Mondmissionen verbessern und die Beiträge Europas zu internationalen Vorhaben verstärken. Es spielt eine entscheidende Rolle im Artemis-Programm der NASA und bei kommerziellen Monddiensten, mit dem Ziel, eine dauerhafte menschliche Präsenz auf dem Mond zu etablieren.
Daniel Neuenschwander, Direktor für menschliche und robotische Exploration bei der ESA, bemerkte: "Die Unterzeichnung des Argonaut-Vertrags ist ein Wendepunkt für die Mondexplorationsambitionen Europas. Dieser erste europäische Mondlander seiner Art demonstriert das Engagement der ESA, unsere industriellen Fähigkeiten in der Tiefraumforschung voranzutreiben. Argonaut wird es Europa ermöglichen, bedeutend zu internationalen Partnerschaften beizutragen und gleichzeitig den Weg für eine nachhaltige menschliche Präsenz auf dem Mond zu ebnen. Europa ist auf dem Weg zum Mond und hat den Grundstein für die europäische Autonomie in der Erkundung gelegt."
Das industrielle Konsortium, das das Lunar Descent Element entwickelt, umfasst Thales Alenia Space in Italien als Hauptauftragnehmer sowie Unternehmen in Großbritannien, Frankreich und OHB. Der Argonaut LDE soll 2030 geliefert werden, vor seiner ersten Mission, ArgoNET, die für 2031 geplant ist. Das Konsortium für ArgoNET wird bis Ende 2026 ausgewählt, nachdem die aktuelle Definitionsphase abgeschlossen ist.