WASHINGTON -- In einer kühnen Prognose über die Zukunft der Raumfahrtindustrie sagt die Risikokapitalgesellschaft Space Capital voraus, dass sowohl Boeing als auch Airbus im Jahr 2025 ihre Raumfahrtabteilungen veräußern werden, was einen signifikanten Wandel im kommerziellen Raumfahrtsektor markiert.
Laut dem neuesten Investitionstrendbericht von Space Capital, der am 23. Januar veröffentlicht wurde, haben diese Luft- und Raumfahrtgiganten Schwierigkeiten, mit dem sich schnell entwickelnden Raumfahrtsektor Schritt zu halten. "Diese Veräußern von etablierten Regierungsauftragnehmern markiert einen entscheidenden Moment in der Raumfahrtwirtschaft, da sie die Wettbewerbslandschaft verändert, ein neues Machtbroker-System etabliert und neue Chancen und Risiken in den erweiterten Fähigkeiten der Regierung im Weltraum schafft," heißt es in dem Bericht.
Die Prognose kommt vor dem Hintergrund breiterer Trends in der Raumfahrtindustrie, wobei Space Capital 2025 als "eines der transformativsten Jahre in der Geschichte der Raumfahrtwirtschaft" prognostiziert. Diese Vorhersage wird teilweise von Elon Musks herausragender Position in der Trump-Administration beeinflusst, von der Space Capital erwartet, dass sie eine "stark wachstumsorientierte und anti-regulatorische" Haltung gegenüber der Branche beibehalten wird.
Der Bericht hebt die steigenden Verteidigungsausgaben als einen entscheidenden Faktor hervor, der die Zukunft der Branche prägt. Wachsende Bedenken hinsichtlich der Raumfahrtfähigkeiten Chinas, insbesondere des wachsenden Einflusses seines BeiDou-Navigationssystems, treiben US-Initiativen wie die Einführung alternativer Positionierungs-, Navigations- und Zeitmessungssysteme von kommerziellen Unternehmen und das Resilient Global Positioning Systems (R-GPS)-Programm voran, das darauf abzielt, die GPS-Infrastruktur durch kommerzielle Partnerschaften zu stärken.
Ein verstärkter Fokus auf Verteidigung ist bereits in den jüngsten Bewegungen der Branche zu erkennen. Redwire, das traditionell auf Raumfahrtinfrastruktur fokussiert ist, steht kurz vor der Übernahme von Edge Autonomy für 925 Millionen Dollar, was einen strategischen Pivot hin zur Verteidigungstechnologie signalisiert. Ebenso hat Voyager Technologies (ehemals Voyager Space) eine Umstrukturierung angekündigt, um den Schwerpunkt auf Verteidigungs- und nationale Sicherheitsoperationen vor einem geplanten Börsengang zu legen.
Der Trend erstreckt sich auch auf andere Akteure im Raumfahrtsektor. Planet, ein Betreiber von Bildsatelliten, und das Satellitenherstellungs-Startup K2 Space haben beide kürzlich ehemalige Verteidigungsbeamte rekrutiert, was auf ihre Absicht hinweist, mehr Militärverträge zu verfolgen.