Die Philippinen erwägen die Wiedereinführung der Kernenergie in ihren Energiemix, um den steigenden Strombedarf zu decken und die Energiesicherheit zu erhöhen. Im November 2023 unterzeichneten Meralco, ein führendes Energieunternehmen, und die US-amerikanische Ultra Safe Nuclear Corporation (USNC) eine Vereinbarung zur Untersuchung des Einsatzes fortschrittlicher Nukleartechnologie im Land. Ziel ist es, die ökologischen, sozialen und wirtschaftlichen Auswirkungen sowie die technischen Anforderungen des Einsatzes kleiner modularer Reaktoren (MMRs) zu evaluieren.
Gleichzeitig unterzeichneten die USA und die Philippinen ein Abkommen zur Zusammenarbeit im zivilen Nuklearbereich, das den Rahmen für den Austausch von Technologie und Material festlegt. Dieses Abkommen zielt darauf ab, die Philippinen bei ihren Klimazielen und der Energieversorgungssicherheit zu unterstützen, insbesondere durch den Einsatz fortschrittlicher Nukleartechnologien.
Die philippinische Regierung prüft zudem die Wiederinbetriebnahme des Kernkraftwerks Bataan, das seit seiner Fertigstellung in den 1980er Jahren stillgelegt ist. Sicherheitsbedenken und geologische Risiken, insbesondere die Nähe zu aktiven Vulkanen und Erdbebenzonen, wurden als Gründe für die bisherige Nichtinbetriebnahme genannt. Dennoch wird die Möglichkeit einer Nutzung der bestehenden Infrastruktur in Betracht gezogen, um zur Diversifizierung der Energiequellen beizutragen.
Diese Entwicklungen spiegeln ein wachsendes Interesse an Kernenergie in Südostasien wider, da mehrere ASEAN-Länder ihre Atomkraftprogramme wiederbeleben, um den steigenden Energiebedarf zu decken und die CO₂-Emissionen zu reduzieren. Die Philippinen stehen dabei vor der Herausforderung, Sicherheitsaspekte sorgfältig zu prüfen und die öffentliche Akzeptanz für Kernenergie zu fördern.