Der Canadian Security Intelligence Service (CSIS) untersucht derzeit bedeutende unbefugte Offenlegungen von klassifizierten Informationen über ausländische Einmischung in die kanadische Politik. Diese Untersuchung folgt auf eine Reihe von Medienberichten, die aus geleakten Dokumenten und Geheimdienstinformationen hervorgegangen sind, die nahelegen, dass China versucht hat, die Bundeswahlen 2021 zugunsten der Liberalen zu beeinflussen und konservative Kandidaten zu untergraben.
Die Informationen wurden bekannt, nachdem die Canadian Press das Access to Information Act genutzt hatte, um ein Memo zu erhalten, das die laufenden Bemühungen des CSIS zur Bekämpfung dieser Leaks beschreibt. Das Memo, das für das interne Personal vorbereitet wurde, betonte das Engagement der Agentur, die Sicherheitsmaßnahmen zum Schutz sensibler Informationen in Zukunft zu verbessern.
Die interne Sicherheit des CSIS untersucht diese Lecks aktiv seit November 2022, wobei auch die Royal Canadian Mounted Police (RCMP) und das Privy Council Office ihre eigenen Untersuchungen eingeleitet haben. Im Memo wurde festgestellt, dass der CSIS die Wege geprüft hat, auf denen seine Geheimdienstprodukte unter Regierungsbehörden verbreitet werden.
In einem Bericht des Globe and Mail aus dem Februar 2023 wurde enthüllt, dass klassifizierte CSIS-Unterlagen darauf hindeuteten, dass ausländische Einmischung darauf abzielte, einen liberalen Sieg bei den Wahlen 2021 zu sichern. Dies führte dazu, dass die Bundesregierung einen speziellen Berichterstatter ernannte, um die Angelegenheit weiter zu untersuchen, neben anderen Maßnahmen zur Stärkung der Wahlintegrität.
Angesichts zunehmender Aufmerksamkeit räumte Premierminister Justin Trudeau ein, dass die öffentliche Besorgnis über diese Lecks gestiegen sei, wies jedoch die Behauptung zurück, dass diese Lecks die Regierung zum Handeln veranlasst hätten, und betonte, dass die Regierung bereits intensiv mit diesen Problemen beschäftigt war.
Das Memo des CSIS warnte, dass unbefugte Offenlegungen die Geheimdienstoperationen gefährden und die Beziehungen zu internationalen Verbündeten gefährden. Es wurde die Mitarbeiter aufgefordert, mit klassifizierten Informationen äußerst vorsichtig umzugehen. Während die Ermittlungen andauern, erklärte CSIS-Sprecher John Townsend, dass weitere Updates an das Personal weitergegeben werden, während die Einzelheiten aufgrund der laufenden Ermittlungen nicht veröffentlicht werden können.