Das großformatige Ölgemälde "Tanz in einer Varieté" von Ernst Ludwig Kirchner ist derzeit im Kunstmuseum Basel in der Ausstellung "Paarlauf" zu sehen. Das Gemälde, das einen "Cakewalk"-Tanz darstellt, wurde im Juni des Vorjahres von der Stiftung im Obersteg für rund sieben Millionen Euro erworben und umfassend restauriert.
Das Gemälde, das jahrzehntelang in Privatbesitz war, zeigt eine schwarze Tänzerin im Vordergrund, die vier weißen Tänzerinnen gegenübersteht. Der "Cakewalk"-Tanz stammt aus den Vereinigten Staaten und wurde von Sklaven inspiriert, die die steifen Bewegungen ihrer Herren verspotteten. Der Tanzstil verbreitete sich schnell in Europa, unter anderem in den Dresdner Varieté-Shows, wo Kirchner ihn entdeckte und zahlreiche Vorstudien anfertigte.
Das 1911 datierte Kunstwerk hat eine faszinierende Geschichte, insbesondere wenn man bedenkt, dass Kirchners Werke während der NS-Zeit als "entartete Kunst" galten. Das Gemälde, das zuletzt 1923 in einer Ausstellung in Berlin gezeigt wurde, galt als verschollen. Es wurde 1945 von französischen Soldaten beschädigt. Das Gemälde ist bis zum 27. Juli, dem Ende der Ausstellung "Paarlauf", zu sehen.