Die anhaltende Sonnenrätsel: Region AR 4299 entfesselt erneut eine starke M8.1-Eruption
Autor: Uliana S.
Ein Ereignis auf der Sonnenoberfläche zieht nun die Aufmerksamkeit nicht nur von Wissenschaftlern, sondern auch von Polarlichtern-Beobachtern weltweit auf sich. Nach einer Periode relativer Ruhe hat sich die aktive Region mit der Nummer 4299, die zuvor auch als 4246 und 4274 bekannt war und für ihre Neigung zu Eruptionen berüchtigt ist, eindrucksvoll zurückgemeldet.
M1.2 Flare N23°E10° (NOAA 4299) 2025-12-06 18:58 / 19:21 \ 19:38 UT
Am 6. Dezember 2023, gegen 19:21 UTC, ereignete sich zunächst eine moderate Sonneneruption der Klasse M1.1 im zentralen Bereich der Sonnenscheibe. Dies stellte jedoch lediglich den Auftakt dar. Bereits um 20:39 UTC stieß dieselbe Region eine heftige Eruption der Klasse M8.1 aus, die sich bereits an die obere Grenze der X-Klasse annäherte. Spezielle Wellenlängenaufnahmen zeigten deutlich ausgedehnte Eruptionsbänder, ein unverkennbares Zeichen für einen massiven koronalen Massenauswurf (CME).
M8.1 Flare N20°E1° (NOAA 4299) 2025-12-06 20:29 / 20:39 \ 20:49 UT
Zunächst herrschte aufgrund der Daten automatischer Systeme leichte Verwirrung, da die Eruption fälschlicherweise einer anderen Sonnenregion zugeordnet wurde. Eine schnelle Analyse der Bilder der Weltraumobservatoriums SDO stellte jedoch umgehend klar: Die Quelle war tatsächlich AR 4299 – jene aktive Zone, die bereits unter den Bezeichnungen 4246 und 4274 geführt wurde und wiederholt ihre hohe Aktivität unter Beweis gestellt hat.
Das NASA-Weltraum-Wettermodell für eine Sonnenflare der Klasse M8,1 zeigt, dass der Großteil der nach außen ausgestoßenen koronalen Masse direkt die Erde trifft.
Die eigentliche Brisanz liegt weniger in der Eruption selbst als vielmehr in deren prognostizierten Auswirkungen. Die Modellierungen der NASA deuten darauf hin, dass die ins All geschleuderte Wolke aus Sonnenplasma direkt auf die Erde zusteuert. Dies impliziert eine nahezu garantierte direkte Kollision. Es wird erwartet, dass dieser CME die Magnetosphäre unseres Heimatplaneten zu Beginn des 9. Dezembers erreicht.
Das Zusammentreffen des Auswurfs mit dem Erdmagnetfeld wird eine geomagnetische Sturmflut auslösen, deren genaue Stärke derzeit noch ermittelt wird. Solche kosmischen Störungen können zwar potenziell Auswirkungen auf Satellitenbetrieb und Energieinfrastrukturen haben, sie sind aber auch die Ursache für spektakuläre Polarlichter. Diese könnten diesmal sogar bis in mittlere Breitengrade vordringen. Die Wissenschaftler überwachen die Situation weiterhin intensiv, um den genauen Zeitpunkt des Einschlags sowie dessen Intensität präziser bestimmen zu können. Dieses Ereignis dient als eindringliche Mahnung an die dynamische und unberechenbare Natur unseres Zentralgestirns.
Die Wiederkehr der Aktivität in AR 4299, die sich hartnäckig hält, unterstreicht die Notwendigkeit ständiger Überwachung der Sonnenaktivität. Solche M-Klasse-Eruptionen sind zwar nicht so extrem wie die X-Klassen, doch ihre direkte Ausrichtung auf die Erde macht sie zu einem ernstzunehmenden Faktor für die Weltraumwettervorhersage. Die kommenden Tage werden zeigen, wie robust unsere technologischen Systeme gegenüber diesem Sonnensturm sein werden.
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