Eine bahnbrechende Studie hat eine starke Korrelation zwischen dem Erdmagnetfeld und dem Sauerstoffgehalt in seiner Atmosphäre aufgedeckt. Die Forschung, die von Wissenschaftlern des Goddard Space Flight Center der NASA durchgeführt wurde, deutet auf einen parallelen Anstieg beider Faktoren in den letzten 540 Millionen Jahren hin.
Die Studie zeigt, dass die Stärke des geomagnetischen Feldes seit dem Kambrium parallel zum prozentualen Sauerstoffanteil in der Atmosphäre angestiegen ist. Dieser faszinierende Zusammenhang wirft Fragen nach dem potenziellen Zusammenspiel dieser beiden für das Leben auf der Erde entscheidenden Elemente auf. "Dies ist die erste Entdeckung, die wir jemals gemacht haben, um den Zusammenhang zwischen dem geomagnetischen Feld und dem Sauerstoffgehalt herzustellen", sagte Hauptautor Weijia Kuang.
Wissenschaftler untersuchen, ob das Magnetfeld den Sauerstoffgehalt beeinflusst oder umgekehrt. Das Magnetfeld schützt die Atmosphäre vor Weltraumwetter und verhindert das Entweichen von atmosphärischen Molekülen. Alternativ könnte die Plattentektonik, die die Erdkruste recycelt, eine Rolle spielen, indem sie den unteren Mantel und folglich das geomagnetische Feld beeinflusst. Die Studie berücksichtigt auch eine dritte Möglichkeit: einen unbekannten Faktor, der beide Phänomene antreibt.
Die Forschung hebt einen Anstieg in beiden Datensätzen hervor, der mit der Entstehung und dem Zerfall des Superkontinents Pangäa zusammenfällt. Dies deutet auf einen möglichen Zusammenhang zwischen Superkontinenten und dem Erdmagnetfeld sowie dem Sauerstoffgehalt hin. "Wir sind wie Kinder, die mit Legos spielen, wobei jeder von uns ein separates Legoteil hat. Wir versuchen, alles zusammenzufügen und zu sehen, wie das Gesamtbild aussieht", sagte Mitautor Ravi Kopparapu, der die Bedeutung der Zusammenarbeit bei der Entschlüsselung der komplexen Systeme der Erde betont.