Wissenschaftler der Kyoto-Universität in Japan haben eine bemerkenswerte Entdeckung gemacht: Die Bewegung menschlicher Spermien widerspricht Newtons drittem Gesetz der Bewegung. Diese Erkenntnis, veröffentlicht in der Fachzeitschrift PRX Life, eröffnet neue Perspektiven in der Mikrorobotik und im Bioingenieurwesen.
Die Forscher unter der Leitung von Kenta Ishimoto fanden heraus, dass Spermien in zähflüssigen Medien eine einzigartige Fortbewegungsmethode nutzen. Sie entdeckten, dass die Flagellen der Spermien eine "seltsame Elastizität" aufweisen, die es ihnen ermöglicht, sich effizient durch viskose Flüssigkeiten zu bewegen, ohne die erwartete gleichwertige und entgegengesetzte Reaktion hervorzurufen. Dieses Phänomen, bekannt als "odd elasticity", könnte dazu beitragen, die Entwicklung von Mikrorobotern voranzutreiben, die für Anwendungen wie Medikamentenabgabe, Sensorik und Mikrochirurgie eingesetzt werden können.
Die Fähigkeit von Spermien, sich in komplexen Umgebungen zu bewegen, ist ein entscheidender Faktor für die Entwicklung fortschrittlicher Robotik. Ingenieure könnten von diesem neuartigen Modell profitieren, um effizientere und präzisere Roboter zu entwickeln, die in schwer zugänglichen Bereichen eingesetzt werden können.
Diese Entdeckung könnte nicht nur das Verständnis der Spermienbewegung vertiefen, sondern auch die Entwicklung von Mikrorobotern für medizinische Anwendungen revolutionieren.