Im Juni 2025 entdeckten israelische Archäologen die Überreste einer kopflosen Eselin unter einem bronzezeitlichen Haus in Tell es-Safi, dem Ort des antiken Gath. Der Esel, der etwa 5.000 Jahre alt ist, hatte zusammengebundene Beine, und sein Kopf war abgetrennt und auf seinen Bauch gelegt, in entgegengesetzter Richtung zu seinem Körper.
Drei weitere Esel wurden auf ähnliche Weise begraben gefunden. Obwohl diese Tiere nicht enthauptet wurden, waren ihre Schädel nach Osten, wahrscheinlich zur aufgehenden Sonne, ausgerichtet, was die Forscher als Teil des Rituals ansehen. Isotopenanalysen ihres Zahnschmelzes zeigten, dass die Esel aus dem Niltal, genauer gesagt aus Ägypten, stammten.
Die Entdeckung wirft ein Licht auf die religiösen Praktiken der Kanaaniter und liefert neue Erkenntnisse über antike internationale Beziehungen und Handel. Laut Elizabeth Arnold, einer Anthropologin der Grand Valley State University, könnte die Opferung eines so wertvollen Tieres eine extravagante Demonstration gewesen sein, um den Reichtum oder das Prestige des Besitzers zu unterstreichen. Diese Funde erinnern an ähnliche Praktiken, die in prähistorischen Kulturen Europas, wie beispielsweise in der Bronzezeit in Mitteleuropa, nachgewiesen wurden, wo Tieropfer ebenfalls eine wichtige Rolle spielten.
Die detaillierte Untersuchung dieser Funde, einschließlich der Isotopenanalyse und der archäologischen Kontextualisierung, unterstreicht die Bedeutung interdisziplinärer Forschung für das Verständnis der Vergangenheit. Die Ergebnisse werden voraussichtlich in Fachzeitschriften veröffentlicht und in zukünftigen Ausstellungen präsentiert.