Neueste archäologische Untersuchungen unter der Kirche San Pablo Apostol in Mitla, Mexiko, haben ein Netzwerk aus alten Tunneln und Kammern enthüllt, die mit der Unterwelt-Mythologie der Zapoteken in Verbindung stehen. Diese Entdeckung, die mithilfe nicht-invasiver Techniken gemacht wurde, zeigt Strukturen, die über 30 Meter tief reichen.
Mitla, bekannt als der 'Ort der Toten', war eine bedeutende Stadt für die Zapoteken und mit ihrem Todessymbol Pitao Bezelao verbunden. Spanische Kolonisatoren zerstörten die Stadt im 16. Jahrhundert und errichteten eine Kirche auf den Ruinen des wichtigsten zapotekischen Tempels. Historische Berichte deuten darauf hin, dass das Gebiet große Höhlen enthielt, die zuvor als mythisch galten.
Marco Vigato, Leiter des ARX-Projekts, bemerkte, dass eine Kammer etwa 15 Meter lang und 10 Meter breit ist und möglicherweise mit anderen unerforschten Anomalien verbunden ist. Das Alter der Tunnel bleibt ungewiss; sie könnten aus der Zeit der Zapoteken stammen oder viel älter sein. Die Funde könnten potenziell königliche Begräbnisstätten offenbaren, wie sie vom Priester Francisco de Burgoa im 17. Jahrhundert beschrieben wurden.
Die unterirdischen Strukturen wurden mithilfe von Bodenradar, elektrischer Widerstandstomographie und seismischer Geräusch-Tomographie identifiziert. Diese Methoden helfen, unterirdische Merkmale ohne Ausgrabung zu visualisieren und bieten ein klareres Verständnis der historischen Bedeutung des Standorts.
Die Forscher beabsichtigen, diese Hohlräume weiter zu untersuchen, um ihr Alter und die potenzielle Präsenz archäologischer Artefakte zu bestimmen. Die zapotekische Zivilisation, die über 2.300 Jahre lang blühte, bleibt ein faszinierendes Thema, mit Nachkommen, die heute noch in der Region leben.