Eine Studie des Instituts für Integrative Systembiologie (CSIC) und der Universität Valencia hat Datenverarbeitungsfehler in der GISAID-Datenbank aufgedeckt, einer weit verbreiteten Ressource für genetische Informationen zu SARS-CoV-2. Die in *Virus Evolution* veröffentlichte Forschung untersuchte die Fähigkeit des Virus, zu mutieren und Menschen zu infizieren, wobei der Fokus auf Deletionsreparaturereignissen im Spike-Protein lag, das das Virus verwendet, um in Zellen einzudringen. Das Team entdeckte, dass anfängliche Ergebnisse, die auf häufige Deletionsreparaturereignisse hindeuteten – bei denen das Virus sein Genom zu korrigieren scheint – größtenteils auf Fehlern bei der Verarbeitung viraler Sequenzen beruhten. Diese Fehler erweckten fälschlicherweise den Eindruck, dass das Virus Mutationen regelmäßiger reparierte, als dies tatsächlich der Fall war. Durch den Vergleich der Datenbankinformationen mit Rohdaten der Genomsequenzierung erhielten die Forscher ein genaueres Verständnis der genetischen Veränderungen des Virus. Mireia Coscollá Devís, eine CSIC-Forscherin und Studienleiterin, stellte fest, dass die Häufigkeit dieser Deletionsreparaturereignisse aufgrund von Inkonsistenzen bei der Datenverarbeitung in verschiedenen Labors deutlich überschätzt wurde. Die Studie bestätigte, dass einige Reparaturereignisse zwar echt sind, die Mehrheit jedoch Artefakte der Sequenzverarbeitung waren. Weniger als 60 % der ursprünglich gemeldeten Deletionsreparaturereignisse konnten validiert werden, wobei die korrigierte Häufigkeit schätzungsweise 5 bis 51 Mal niedriger war als ursprünglich angegeben. Obwohl diese Reparaturereignisse selten sind, können sie das Verhalten des Virus subtil beeinflussen und möglicherweise beeinflussen, wie es in Zellen eindringt oder mit Antikörpern interagiert, die durch Impfung produziert werden. Die Studie unterstreicht die entscheidende Bedeutung einer sorgfältigen Prüfung genetischer Daten, um ungenaue Schlussfolgerungen über die virale Evolution zu vermeiden. Die Wissenschaftler betonen auch die Notwendigkeit eines zentralisierten Systems für den Austausch von Genomdaten von Krankheitserregern in Spanien, um die Überwachung und Reaktion auf Infektionskrankheiten zu verbessern.
SARS-CoV-2-Mutationsstudie deckt Datenverarbeitungsfehler in genetischen Datenbanken auf
Bearbeitet von: Katia Remezova Cath
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