Das James Webb Space Telescope (JWST) hat in Zusammenarbeit mit dem Hubble-Weltraumteleskop eine außergewöhnliche kosmische Konfluenz aufgedeckt: die Kollision von fünf Galaxien, bekannt als „JWST's Quintet“. Dieses Ereignis fand etwa 800 Millionen Jahre nach dem Urknall statt und ist eine bemerkenswerte Seltenheit, da die meisten galaktischen Zusammenstöße im frühen Universum nur zwei Galaxien umfassen.
Das „JWST's Quintet“ besteht aus fünf physisch verbundenen Galaxien, die durch Gezeitenkräfte miteinander verknüpft sind und von 17 kleineren Satellitengalaxien begleitet werden. Die Beobachtungen enthüllen eine intensive Sternentstehung und mächtige Ausflüsse von Wasserstoff und Sauerstoff, was auf die dynamische Natur dieses frühen kosmischen Zusammenstoßes hinweist. Die räumliche Nähe der Galaxien, mit Abständen zwischen 43.300 und 60.700 Lichtjahren, deutet darauf hin, dass sie sich auf eine vollständige Verschmelzung zubewegen.
Im Gegensatz zum bekannteren „Stephan's Quintet“, einer Gruppe von vier interagierenden Galaxien in unserer kosmischen Nachbarschaft, zeigt JWST's Quintet eine deutlich höhere Aktivität. Die Gesamtmassen der Sterne im „JWST's Quintet“ wird auf zehn Milliarden Sonnenmassen geschätzt. Wissenschaftler vermuten, dass diese intensive Aktivität zur Entstehung einer gigantischen „schwarzen“ Galaxie führen könnte – einem System, das seinen Brennstoff erschöpft hat und keine neuen Sterne mehr bildet.
Die detaillierten Infrarotaufnahmen des JWST, insbesondere durch die Near Infrared Camera (NIRCam), haben einen neuen Gas halo um die Gruppe offenbart, der die physische Interaktion der Galaxien bestätigt. Diese Beobachtungen sind von entscheidender Bedeutung, da sie Einblicke in die Entstehung und Entwicklung von Galaxien im frühen Universum geben. Die Analyse der Daten von JWST's Quintet trägt dazu bei, Fragen zur Entstehung von Galaxien und zur Rolle von supermassiven Schwarzen Löchern in den Anfängen des Kosmos zu beantworten.