Heftige Monsunregen haben in Pakistan, insbesondere in der Region Gilgit-Baltistan, zu erheblichen Zerstörungen geführt. Ausbrüche von Gletscherseen (GLOFs) sind die Hauptursache für die weitreichende Verwüstung von Häusern und Infrastruktur. Sintflutartige Regenfälle haben Dörfer überflutet und Erdrutsche ausgelöst, was zu überschwemmten landwirtschaftlichen Flächen und beschädigten Straßennetzen führte. Berichten zufolge sind etwa 80 % der betroffenen Gebiete von Überschwemmungen betroffen.
Rettungsaktionen sind im Gange, um den Vertriebenen Hilfe zu leisten. Die Bemühungen konzentrieren sich auf die Räumung von Trümmern und die Wiederherstellung wesentlicher Dienstleistungen. Erste Schätzungen deuten darauf hin, dass über 330 Häuser in Gilgit, Baltistan und anderen Bezirken betroffen sind. Dutzende von Geschäften und Unternehmen wurden ebenfalls beschädigt, weitere Bewertungen sind im Gange. Die Behörden warnen vor anhaltenden Risiken durch instabile Gletscherseen und die Möglichkeit weiterer Überschwemmungen. Das Pakistan Meteorological Department (PMD) hat für mehrere Bezirke eine erhöhte Alarmbereitschaft ausgerufen und erwartet in den kommenden Tagen weitere Regenfälle.
Die zunehmende Intensität der Regenfälle verschärft die bestehenden Schäden und behindert die Hilfsmaßnahmen. Die Auswirkungen des Klimawandels sind in Pakistan deutlich spürbar, da steigende Temperaturen das Abschmelzen der Gletscher beschleunigen. Dies erhöht die Wahrscheinlichkeit von GLOFs, bei denen Wasser plötzlich aus einem Gletschersee freigesetzt wird. Studien zeigen, dass die Gletscher in Pakistan mit alarmierender Geschwindigkeit zurückgehen, was zur Bildung von über 3.000 Gletscherseen geführt hat, von denen 33 als hochgradig instabil eingestuft werden. Diese instabilen Seen bedrohen Millionen von Menschen, die flussabwärts leben.
Die pakistanische Regierung arbeitet mit internationalen Partnern zusammen, um diese Risiken durch den Bau von Frühwarnsystemen und technischer Infrastruktur zu mindern. Die Pakistan Air Force (PAF) hat eine groß angelegte Hilfsaktion in Gilgit-Baltistan gestartet und dabei 7 Tonnen Trockenrationen, Lebensmittel und lebensrettende Medikamente transportiert. Die National Disaster Management Authority (NDMA) hat eine rote Alarmstufe ausgerufen und fordert die lokalen Verwaltungen auf, sich auf mögliche Überschwemmungen vorzubereiten, da für die Zeit vom 23. bis 29. August neue Monsunereignisse prognostiziert werden. Die Behörden warnen vor Sturzfluten in lokalen Bächen und Gerölllawinen in Bergregionen. Die Öffentlichkeit wird aufgefordert, wachsam zu sein und sich vor der Reise in gefährdete Gebiete über die Wetterbedingungen auf dem Laufenden zu halten.