Eine im Fachjournal für Geowissenschaften am 7. August 2025 veröffentlichte Studie von Forschern unter der Leitung eines Geographen der Victoria University liefert detaillierte Einblicke in Gletschererosionsprozesse und deren Umweltauswirkungen. Die Studie quantifiziert die Erosionsraten durch glaziale Aktivität, die weltweit über 180.000 Kubikkilometer Eis umfassen. Mithilfe maschineller Lernmethoden konnten die Forscher die Erosion für 85 % der existierenden Gletscher vorhersagen. Ihre Berechnungen zeigen, dass 99 % der Gletscher die Oberfläche mit einer Rate von 0,02 bis 2,68 Millimetern pro Jahr erodieren, was etwa der Dicke einer Kreditkarte entspricht.
Die Erosionsraten werden von komplexen Faktoren wie Temperatur, Wassermenge unter dem Eis, Gesteinsart und geothermischer Wärme beeinflusst. Das Verständnis dieser Mechanismen ist entscheidend für die Landschaftsverwaltung, die sichere Langzeitlagerung von Atommüll und die Verfolgung von Nährstoffkreisläufen in Ökosystemen. Die kanadische Organisation für das Management radioaktiver Abfälle unterstützte die Forschung finanziell. An der Studie waren Spezialisten der Universität Grenoble-Alpes (Frankreich), des Dartmouth College und der University of California in Irvine (USA) beteiligt. Die Arbeit begann, als die leitende Forscherin noch Doktorandin an der Dalhousie University war, und wurde an der Victoria University abgeschlossen.