Archäologen in Südwestchina haben Holzwerkzeuge entdeckt, die etwa 300.000 Jahre alt sind. Die Funde am Fundort Gantangqing, in der Nähe des Fuxian-Sees in der Provinz Yunnan, stellen bisherige Annahmen über die frühe Werkzeugnutzung durch den Menschen in Frage. Ein internationales Team barg 35 hölzerne Grabstöcke und zugespitzte Werkzeuge.
Die seit 1989 ausgegrabene Stätte Gantangqing lieferte auch Steinwerkzeuge, Tierknochen mit Schnittspuren und Geweihrohlinge. Diese Artefakte deuten auf eine komplexe Lebensweise hin, die Jagd und Sammeln umfasste. Verschleißanalysen zeigten Stärkekörner auf den Werkzeugen, was darauf hindeutet, dass sie zum Ausgraben von Pflanzenwurzeln verwendet wurden.
Die sumpfige Umgebung in Gantangqing konservierte die Holzwerkzeuge, ähnlich wie an Fundorten in Israel und Deutschland. Dieser Fund erweitert die Beweise dafür, dass frühe Menschen organische Materialien für Werkzeuge verwendeten. Die Raffinesse dieser Werkzeuge deutet auf eine ressourcenreichere Anpassung an ihre Umwelt durch frühe ostasiatische paläolithische Gesellschaften hin. Diese Entdeckung unterstreicht die Bedeutung systematischer archäologischer Forschung und die Notwendigkeit, etablierte Theorien kontinuierlich zu überprüfen.