Aktuelle Ausgrabungen am 3.000 Jahre alten Tempel der Hecate in Lagina, in der Provinz Mugla im Südwesten der Türkei, haben bedeutende archäologische Funde zutage gefördert.
Eine Fackel, die der Göttin Hecate gewidmet ist, und ein korinthisches Säulenkapitell aus dem 2. Jahrhundert n. Chr. wurden an diesem antiken Standort entdeckt.
Bilal Sogut, Leiter des Ausgrabungsteams von Stratonikeia und Lagina, erklärte, dass das Team seit einem Jahr im Rahmen des „Heritage for the Future Project“ mit archäologischen Ausgrabungen, Zeichnungen und Restaurierungsarbeiten beschäftigt ist.
Sogut betonte die Bedeutung des Lagina-Standorts, der etwa 8,5 Kilometer (5,2 Meilen) von der antiken Stadt Stratonikeia entfernt liegt und als religiöses Zentrum diente. Er stellte fest, dass Lagina den größten Tempel der Hecate beherbergte, was seine Bedeutung als heiliger Ort verstärkt.
Er erklärte den Fokus des Teams auf das zeremonielle Tor und die zuvor entdeckte Eingangsstruktur, um zu zeigen, wie die Menschen in der Antike den heiligen Ort von Stratonikeia aus erreichten.
Die laufenden Ausgrabungen haben bereits bemerkenswerte Ergebnisse geliefert, darunter die Entdeckung einer Hecate-Fackel, die auf einer Säule angebracht ist, sowie verschiedener korinthischer Säulenkapitelle aus der hellenistischen und römischen Zeit. Besonders hervorzuheben ist, dass zum ersten Mal ein figürliches korinthisches Säulenkapitell aus dem 2. Jahrhundert n. Chr. gefunden wurde.
Sogut äußerte die Hoffnung auf weitere Entdeckungen und erklärte, dass das Team Daten über den Hecate-Kult, antike Architektur und das soziale Leben sammeln möchte.
Er hob auch die Bedeutung der Entdeckung des heiligen Weges hervor, der zum Tempel der Hecate in Lagina führt, und gab an, dass Besucher nach Abschluss der Ausgrabungen von einem bestimmten Bereich zur Eingangstür und dann zum Tempelbereich gelangen können.
Allerdings sieht sich der Ausgrabungsort Herausforderungen aufgrund erheblicher Erosion gegenüber, wobei etwa 4 Meter Erdschicht vorsichtig von Hand abgetragen werden müssen. Sogut stellte fest, dass, obwohl viel Erde entfernt wird, wertvolle Artefakte erwartet werden.
Die Geschichte des Standorts reicht bis ins späte 19. Jahrhundert zurück, als der türkische Archäologe Osman Hamdi Bey 1891-1892 die ersten Ausgrabungen durchführte. Artefakte aus dieser Zeit wurden in das Archäologische Museum Istanbul überführt.