Der Tourismus in der Antarktis verzeichnete einen deutlichen Anstieg. In der Saison 2023-2024 besuchten fast 125.000 Touristen den Kontinent, ein erheblicher Zuwachs gegenüber den 8.000 Besuchern Mitte der 1990er Jahre.
Prognosen gehen davon aus, dass die jährliche Besucherzahl bis 2033-2034 auf 452.000 ansteigen könnte, wobei die meisten Touristen die Antarktische Halbinsel mit Kreuzfahrtschiffen besuchen werden. Diese Entwicklung wirft erhebliche Umweltbedenken auf, insbesondere hinsichtlich der Auswirkungen auf die einzigartige Flora und Fauna der Region.
Angesichts dieser Entwicklung hat das Antarctic Treaty Consultative Meeting (ATCM) eine Arbeitsgruppe eingesetzt, um den Tourismus zu regulieren und Auswirkungen wie Störungen der Tierwelt und Umweltverschmutzung zu minimieren. Deutschland, als Unterzeichner des Antarktisvertrags, unterstützt diese Bemühungen zur nachhaltigen Entwicklung des Tourismus in der Antarktis.
Die International Association of Antarctica Tour Operators (IAATO) spielt eine Schlüsselrolle bei der Förderung eines verantwortungsvollen Tourismus in der Antarktis. IAATO-Mitglieder halten sich an strenge Betriebsrichtlinien, um die Umweltbelastung zu minimieren. Diese Richtlinien umfassen die Begrenzung der Besucherzahl an einem Standort, die ordnungsgemäße Abfallentsorgung und die Vermeidung von Störungen der Tierwelt. IAATO betont auch die Bedeutung der Aufklärung der Besucher über die antarktische Umwelt und ihre Fragilität. Zu den von IAATO geförderten Best Practices gehören Vorab-Briefings für Passagiere, detaillierte standortspezifische Betriebsverfahren und regelmäßige Überwachung der Umweltauswirkungen. Die Aussagen von IAATO unterstreichen konsequent die Notwendigkeit nachhaltiger Tourismuspraktiken zum Schutz des einzigartigen Ökosystems der Antarktis. Die Einhaltung dieser Richtlinien ist essenziell, um die langfristige Erhaltung dieses sensiblen Ökosystems zu gewährleisten.