Wurmtürme: Ein neuer Blick auf kollektive Bewegung

Bearbeitet von: Olga Samsonova

Fadenwürmer, die häufigsten Tiere der Erde, haben eine einzigartige Überlebensstrategie, wenn sie mit schwierigen Bedingungen konfrontiert werden. Sie bilden turmartige Strukturen, ein Verhalten, das Wissenschaftler nun erstmals in der Wildnis beobachtet haben.

Jahrelang galten diese Wurmtürme eher als Mythos denn als Realität. Wissenschaftler des Max-Planck-Instituts für Verhaltensbiologie (MPI-AB) und der Universität Konstanz in Deutschland haben nun direkte Beweise dafür erbracht, dass dieses Verhalten auf natürliche Weise auftritt.

Forscher zeichneten Videomaterial von Würmern auf, die sich in gefallenen Äpfeln und Birnen aus lokalen Obstgärten auftürmten. Diese Entdeckung bestätigt, dass diese Strukturen nicht nur ein Laborphänomen, sondern ein natürliches Mittel des kollektiven Transports sind.

Das Team fand heraus, dass diese Türme aus einer einzigen Fadenwurm-Art bestehen, alle im schwierigen Larvenstadium, das als "Dauer" bekannt ist. Die Türme sind koordinierte Strukturen, die sich wie ein Superorganismus in Bewegung verhalten.

Die Türme können auf Berührung reagieren, sich von Oberflächen lösen und sich an Insekten anheften, um in neue Umgebungen zu trampen. Laborexperimente zeigten, dass auch adulte und Larvenstadien von C. elegans dieses Verhalten zeigen.

Diese Forschung eröffnet neue Wege zum Verständnis, wie und warum sich Tiere gemeinsam bewegen. Die Studie unterstreicht das Potenzial, C. elegans als Modell zur Untersuchung der Ökologie und Evolution der kollektiven Ausbreitung zu verwenden.

Quellen

  • ScienceDaily

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