Ungewöhnliche Familie: Sandkraniche ziehen Kanadagans-Küken auf

Bearbeitet von: Olga Samsonova

In Madison, Wisconsin, spielt sich ein bemerkenswertes Naturschauspiel ab: Ein Paar Sandkraniche hat ein Kanadagans-Küken in seine Familie aufgenommen. Dieses seltene Ereignis erregt die Aufmerksamkeit von Wildtierbeobachtern und Fotografen in der Region.

Die ungewöhnliche Konstellation entstand, nachdem die Kraniche ihren ursprünglichen Nistplatz wegen Überschwemmung verlassen mussten und ein neues Nest übernahmen. In diesem Nest befand sich ein zurückgelassenes Kanadagans-Ei, das schlüpfte und von den Kranichen als eigenes Jungtier akzeptiert wurde. Die gemischte Familie wurde beobachtet, wie sie gemeinsam nach Nahrung sucht und heranwächst. Der auf Naturfotografie spezialisierte Alan Ginsberg dokumentiert diese einzigartige Familiengeschichte. Er berichtet, dass das Gössel, das den Namen „Goldie“ erhielt, und der Kranich-Nachwuchs, genannt „Copper“, sich gut eingelebt haben. Die Kranich-Eltern lehren das Gössel ihre Futtergewohnheiten und zeigen ihm, wie es sich in der Natur zurechtfindet.

Solche Fälle von Sandkranichen, die Gänse aufziehen, sind zwar selten, aber nicht gänzlich unbekannt. Bereits im Jahr 2024 wurde ein ähnlicher Vorfall in Madison dokumentiert. Berichten zufolge kehrte die adoptierte Gans im folgenden Frühjahr an denselben Ort zurück und fand ihre Kranich-Familie wieder. Die International Crane Foundation bestätigt, dass solche Adoptionen häufiger vorkommen, was möglicherweise auf die Zunahme der Populationen beider Arten in Siedlungsgebieten zurückzuführen ist. Die Populationen von Sandkranichen und Kanadagänsen haben sich in Wisconsin erholt; Schätzungen zufolge gibt es dort über 181.000 Kanadagänse und rund 51.000 Sandkraniche. Die Tatsache, dass beide Arten gut in städtischen Landschaften zurechtkommen, führt zu einer größeren ökologischen Überschneidung, was solche ungewöhnlichen Interaktionen begünstigt.

Die gemischte Familie gedeiht weiterhin, und viele hoffen auf eine erfolgreiche gemeinsame Migration. Die Geschichte dieser ungewöhnlichen Familie bietet einen faszinierenden Einblick in die Anpassungsfähigkeit und die überraschenden Wendungen, die die Natur bereithält. Sie erinnert daran, dass Familie und Fürsorge über Artgrenzen hinweg bestehen können, und inspiriert dazu, über die eigenen Vorstellungen von Gemeinschaft und Akzeptanz nachzudenken.

Quellen

  • Channel 3000

  • Wisconsin Public Radio

  • Wausau Pilot & Review

  • Smithsonian Magazine

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