Die kürzliche Tankerkatastrophe im Kertschkanal hat zu einem erheblichen Ölaustritt geführt, der das Meeresleben an der Küste schwer beeinträchtigt. Berichten zufolge sind sechs tote Delfine nahe Novorossiysk angespült worden, mit insgesamt 11 Delfinen und 143 Vögeln, die seit dem Vorfall am 15. Dezember bestätigt wurden.
Zehntausende Freiwillige sind derzeit mit Aufräumarbeiten beschäftigt und haben 875 Vögel gerettet, obwohl viele in einem geschwächten Zustand sind und die Überlebensraten ungewiss sind.
Im Schwarzen Meer leben drei gefährdete Delfinarten: der Schwarzmeer-Atlantische Delfin, der Weißseitendelfin und der Asowsche Delfin. Öl stellt eine große Bedrohung für diese Tiere dar, da sie kontaminierte Fische fressen oder in Ölteppiche geraten können, was zu Hypoxie und Erstickung führt.
Umweltexperten schätzen, dass es mindestens 1,5 Jahre dauern wird, um die Küste der Region Krasnodar vollständig vom Öl zu reinigen. In der Zwischenzeit werden schwere Kohlenwasserstoffe auf dem Meeresboden abgelagert, was das Ökosystem allmählich schädigt.
Die Aufräumarbeiten gehen weiter, wobei 8.500 Freiwillige, darunter Militärangehörige, daran arbeiten, Öl von den Stränden zu entfernen. Auch auf der gegenüberliegenden Seite in der Krim haben die Aufräumarbeiten begonnen, wo mehrere Ölaustrittsstellen identifiziert wurden.
Freiwillige berichten von einem Mangel an Ausrüstung, Schutzkleidung und Wasser und äußern Bedenken, dass die Situation schlimmer ist, als die lokalen Behörden behaupten. Sie beschreiben Herausforderungen bei der effektiven Entfernung von Öl aus dem Sand, wobei das Öl durch die Säcke sickert und sich die Bedingungen bei Flut verschlechtern.