Wale durch Plastiksounds verwirrt

Eine aktuelle Studie zeigt, dass Wale, die in den dunklen Tiefen des Ozeans jagen, Schwierigkeiten haben könnten, zwischen Plastikmüll und ihrer natürlichen Beute zu unterscheiden. Die Forschung, die von Greg Merrill, einem Doktoranden an der Duke University, durchgeführt wurde, wurde im Marine Pollution Bulletin veröffentlicht.

Die Studie ergab, dass 100 % der analysierten marinen Plastikabfälle Schallintensitäten emittierten, die denen der Beute der Wale ähneln. Wale wie Pottwale und pygmäen Pottwale verlassen sich auf Echolokalisierung, um in dunklen Gewässern Nahrung zu finden. Sie erzeugen Klicks und Summen mit einer vokalen Struktur, die mit Öl gefüllt ist und den Schall durch das umgebende Wasser überträgt.

Diese Geräusche prallen von Objekten ab und werden von Sinnesorganen im Unterkiefer der Wale empfangen, die Signale an ihr Gehirn zur Interpretation senden. Dieses Echolokalisierungssystem ist seit über 25 Millionen Jahren effektiv, doch die zunehmende Präsenz von Plastik in den Ozeanen stellt eine bedeutende Bedrohung dar. Plastiktüten, Schnüre und Flaschen werden häufig im Magen von gestrandeten Walen gefunden.

Um zu prüfen, ob Wale durch Plastiksounds verwirrt werden, testeten die Forscher akustische Signaturen typischer Strandabfälle, die an den Stränden von Beaufort und Atlantic Beach in North Carolina gesammelt wurden. Das Team verwendete Sonar auf dem R/V Shearwater des Duke Marine Lab, um die Geräusche von Plastikgegenständen wie Tüten und Ballons zu analysieren, die häufig im Magen gestrandeter Wale gefunden werden.

Akustische Tests wurden bei drei verschiedenen Sonarfrequenzen durchgeführt, die den Bereich abdecken, der von tief tauchenden Walarten verwendet wird. Vergleiche wurden auch mit echten Tintenfischproben angestellt, um die Unterschiede in den akustischen Signaturen zu verstehen.

Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass die verschiedenen Eigenschaften von Kunststoffen, wie chemische Zusammensetzung und Größe, wahrscheinlich beeinflussen, wie Wale auf diese Materialien reagieren. Obwohl die Neugestaltung von Kunststoffen, um eine geringere akustische Signatur zu haben, eine Lösung sein könnte, ist dies möglicherweise nicht praktikabel, da unsichtbare Fischernetze ebenfalls eine Gefahr für Wale darstellen.

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