LVMH-CEO Bernard Arnault sagt im Überwachungsfall aus

Bernard Arnault, CEO von LVMH, soll am Morgen des 28. November 2024 in einem Fall aussagen, der den ehemaligen Direktor des Inlandsgeheimdienstes Bernard Squarcini betrifft. Squarcini wird beschuldigt, seine Verbindungen genutzt zu haben, um vertrauliche Informationen und Privilegien für den Luxuskonzern zu erhalten.

Arnault wurde von den Anwälten von François Ruffin, einer Zivilpartei in dem Fall, vorgeladen, um über die zwischen 2013 und 2016 durchgeführten Überwachungsmaßnahmen gegen die Zeitung Fakir und Ruffin, der inzwischen Abgeordneter geworden ist, zu berichten.

Zu dieser Zeit drehte Ruffin 'Merci Patron', einen satirischen Dokumentarfilm über den Luxusführer, der 2017 den César für den besten Dokumentarfilm gewann. Der Film sorgte innerhalb von LVMH für Besorgnis, da er das Potenzial hatte, die Hauptversammlungen des multinationalen Unternehmens zu stören.

Arnaults Anwältin, Me Jacqueline Laffont, erklärte, dass ihr Mandant sein Zeugnis für das Gericht reserviere und keine weiteren Kommentare abgeben wolle. Während Arnault von den Ermittlungsrichtern befragt wurde, wurden weder er noch LVMH zusammen mit Squarcini und neun anderen Angeklagten angeklagt.

Ende 2021 einigte sich LVMH mit den Staatsanwälten auf eine gerichtliche Vereinbarung von öffentlichem Interesse (CJIP) und zahlte eine Geldstrafe von 10 Millionen Euro, um einer Anklage zu entgehen.

Ruffin hat diese Vereinbarung angefochten und seinen Fall vor den Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte (EGMR) gebracht, der seinen Antrag im Mai 2023 für unzulässig erklärte.

Am Vorabend des Prozesses kritisierten Ruffin und seine Anwälte das Verfahren als 'einen Prozess ohne Kopf', dem der 'Auftraggeber' in der Überwachungsangelegenheit fehlte.

Gleichzeitig hat Ruffin den Luxusgiganten vor das Zivilgericht geladen und fordert einen symbolischen Euro.

Nach Arnaults Aussage werden die Zivilparteien ihre Argumente vortragen, gefolgt von den Anforderungen der Staatsanwaltschaft. Der Prozess soll am Freitag mit den Schlussplädoyers der Verteidigung enden.

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