Die italienische Großbank Unicredit hat eine freiwillige Umtauschangebot für Banco BPM angekündigt, was einen bedeutenden Schritt im Bankensektor darstellt. Das Angebot hat einen Wert von etwa 10,1 Milliarden Euro und sieht ein Umtauschverhältnis von 0,175 neuen Unicredit-Aktien für jede bestehende Banco BPM-Aktie vor, was einen Preis von 6,657 Euro pro Aktie impliziert.
Diese Ankündigung hat zu bemerkenswerten Marktreaktionen geführt. Die Aktien von Banco BPM stiegen um bis zu 8 % auf ein Mehrjahreshoch von 7,206 Euro, während die Aktien von Unicredit um 3,3 % fielen, was die Bedenken der Investoren hinsichtlich der Auswirkungen der Übernahme widerspiegelt. Darüber hinaus fielen die Aktien der Commerzbank, ein weiteres Ziel von Unicreds Ambitionen, im vorbörslichen Handel um über 4 %, wobei Analysten darauf hinweisen, dass der Fokus auf Banco BPM die Wahrscheinlichkeit einer Übernahme der Commerzbank verringert.
Unicredit-CEO Andrea Orcel betonte, dass diese Übernahme darauf abzielt, die Position der Bank in Italien zu stärken und eine wettbewerbsfähigere Einheit in einem wichtigen Markt zu schaffen. Er erwartet, dass der Deal innerhalb von zwei Jahren nach Abschluss den Gewinn pro Aktie steigern wird.
Marktanalyse prognostizieren, dass die Integration von Banco BPM jährliche Kostensynergien von etwa 900 Millionen Euro sowie Umsatzerhöhungen von schätzungsweise 300 Millionen Euro bringen könnte. Dennoch bleiben Bedenken hinsichtlich der möglichen Kapitalerhöhung, die zur Finanzierung der Übernahme erforderlich sein könnte, die etwa 16 % des Kapitals von Unicredit erreichen könnte.
Die Transaktion soll bis Juni 2025 abgeschlossen sein, mit einer vollständigen Integration, die innerhalb von 12 Monaten nach dem Umtauschangebot geplant ist. Dieser Schritt unterstreicht Unicredits Strategie, ihre Präsenz in Italien zu konsolidieren und gleichzeitig ein robustes Kapitalverhältnis aufrechtzuerhalten.