Bosnien und Herzegowinas Bergregionen, die traditionell auf den Wintertourismus ausgerichtet waren, vollziehen einen strategischen Wandel hin zu einem ganzjährigen Angebot, um den Auswirkungen des Klimawandels zu begegnen. Angesichts unzuverlässiger Schneefälle, die zunehmend nur noch in größeren Höhen zu erwarten sind, diversifizieren Resorts wie Jahorina und Bjelašnica ihr Portfolio. Sie erweitern ihr Angebot um Attraktionen wie Seilbahnfahrten, Wanderwege und Quad-Touren, um Besucher anzulocken, die kühle Temperaturen suchen, insbesondere als Flucht vor den Hitzewellen in den Küstenregionen.
Die Temperaturen in den Bergen liegen typischerweise zwischen 24 und 30 Grad Celsius und bieten eine attraktive Alternative zu den oft über 40 Grad Celsius heißen Küstenstädten. Dieser Wandel begann bereits um 2017, nach mehreren schneearmen Wintern. Obwohl die Einnahmen aus dem Sommertourismus noch nicht mit denen der Küstenorte mithalten können, sind die Bergzentren entschlossen, ihre Saison zu verlängern und ihre Attraktivität zu steigern. Die jüngsten Sommer, insbesondere 2025, verzeichneten landesweit Rekordtemperaturen, was die Notwendigkeit der Anpassung unterstreicht. Jahorina bietet Aktivitäten wie Wanderungen, Mountainbike-Touren, Tubing und Wellness, während Bjelašnica Wander- und Radwege, Panoramaseilbahnen und einen Bikepark umfasst. Die Eröffnung der Sommersaison 2025 auf Bjelašnica am 9. Juni mit einem vielfältigen Programm unterstreicht diesen Trend. Die Anpassung an den Klimawandel ist eine regionale Herausforderung, da die Region des Westbalkans laut IPCC zu den am stärksten gefährdeten Gebieten Europas gehört, mit steigenden Temperaturen und veränderten Niederschlagsmustern, die zu erhöhter Hochwassergefahr, längeren Dürreperioden und Waldbränden führen.