Einsamkeit gleichbedeutend mit Tod?

Eine neue internationale Studie stellt die lange gehegte Überzeugung in Frage, dass Einsamkeit direkt zu einem frühen Tod führt, insbesondere bei älteren Erwachsenen.

Forscher untersuchten über 380.000 Personen im Alter von 65 Jahren und älter in Kanada, Finnland und Neuseeland, die häusliche Pflege erhielten. Die Studie ergab, dass Einsamkeit nicht mit einem erhöhten Sterberisiko innerhalb eines Jahres verbunden war, nachdem gesundheitliche Bedingungen und andere Faktoren berücksichtigt wurden.

Die Studie legt nahe, dass Einsamkeit eher als ein Problem der Lebensqualität denn als direkte Todesursache in dieser spezifischen Gruppe betrachtet werden sollte. Sie unterstreicht die Bedeutung sozialer Kontakte und des psychischen Wohlbefindens für ältere Erwachsene.

Das Forschungsteam plädiert für eine Verlagerung des Schwerpunkts auf die Verbesserung sozialer Interaktionen und die Minderung von Isolation. Sie betonen auch die Notwendigkeit weiterer Forschung, um die langfristigen Auswirkungen von Einsamkeit zu verstehen und wie kulturelle Faktoren ihren Einfluss ausüben.

Diese im Journal of the American Medical Directors Association veröffentlichte Studie ermutigt Gesundheitsdienstleister und politische Entscheidungsträger, Interventionen zu priorisieren, die die soziale Vernetzung verbessern und die Lebensqualität älterer Erwachsener steigern.