Eine neue Studie untersucht die Verbindung zwischen Sprach- und visuellen Verarbeitungszentren im Gehirn und deren Auswirkungen auf das Farbgedächtnis. Die Fähigkeit, sich an die typischen Farben vertrauter Objekte zu erinnern, beruht auf der Verbindung zwischen visuellen und sprachlichen Arealen. Eine aktuelle Studie zeigt, dass Schlaganfallpatienten mit gestörten neuronalen Verbindungen Schwierigkeiten haben, sich an Objektfarben zu erinnern.
Forscher verwendeten fMRT und Diffusionsbildgebung und hoben die Zusammenarbeit zwischen dem ventralen okzipitotemporalen Kortex (VOTC) und Sprachregionen wie dem anterioren Temporallappen hervor. Die in PLOS Biology veröffentlichte Studie deutet darauf hin, dass Sprache Wahrnehmung und Informationsspeicherung strukturiert. Stärkere Verbindungen zwischen Sprach- und visuellen Verarbeitungsregionen korrelieren mit einer besseren Darstellung der Objektfarbe im VOTC.
Die Studie untersuchte auch Demenzpatienten mit Schäden im anterioren Temporallappen. Trotz intakter visueller Verarbeitungsbereiche haben diese Patienten Schwierigkeiten, sich an Objektfarben zu erinnern. Dies unterstreicht die Bedeutung von Sprachregionen für die Speicherung sensorischer Informationen. Die Forschung unterstreicht, dass die strukturelle Integrität der Verbindungen der weißen Substanz zwischen der Sprachregion des anterioren Temporallappens und dem ventralen visuellen Kortex für die neuronale Darstellung von Objektfarben entscheidend ist.
Diese Studie liefert Einblicke in die komplexe Beziehung zwischen Sprache und visueller Wahrnehmung. Sie zeigt, dass Sprache beeinflusst, wie sensorische Erfahrungen in Wissen umgewandelt werden. Die Ergebnisse könnten Auswirkungen auf die Behandlung von Schlaganfall- oder Demenzpatienten haben und neue Ansätze für Rehabilitation und Therapie bieten.