Von 'I Griega' zu 'Ye': Die Entwicklung des spanischen 'Y' und die Empfehlung der RAE

Die spanische Sprache, reich an Geschichte, hat zahlreiche Veränderungen in ihrer Grammatik, Rechtschreibung und Aussprache erfahren. Ein besonders interessanter Aspekt ist, wie wir die Buchstaben des Alphabets benennen. Der Buchstabe "y" ist aufgrund seiner traditionellen Bezeichnung "i griega" [ˈi ˈɣɾjeɣa] (griechisches i) seit Jahren Gegenstand von Debatten. Obwohl er seit Generationen weit verbreitet ist, wird seine Verwendung als unnötig und potenziell verwirrend angesehen. Von Kindheit an wurde uns beigebracht, den Buchstaben "y" als "i griega" zu bezeichnen, um ihn von "i" zu unterscheiden, das auch als "i latina" [ˈi laˈtina] (lateinisches i) bekannt ist. Die Real Academia Española (RAE) [reˈal akaˈðemja espaˈɲola] (Königlich Spanische Akademie) empfiehlt jedoch, ihn stattdessen "ye" [ˈʝe] zu nennen. Diese Verschiebung erfordert ein Verständnis des Ursprungs dieser Nomenklatur, ihrer Auswirkungen auf das Sprachenlernen und der Argumente, die die Einführung von "ye" unterstützen. Historisch gesehen wurde das spanische Alphabet von Latein und Griechisch beeinflusst. Der Buchstabe "Y" wurde mit Einflüssen aus dem griechischen Alphabet übernommen, wo er einen Vokalklang ähnlich dem "u" darstellte. Daher sein traditioneller Name "i griega". Dieser Name rührt daher, dass seine Form und sein Klang dem "i" ähneln, aber aus dem Griechischen und nicht aus dem Lateinischen stammen. Das Adjektiv "griega" wurde hinzugefügt, um Verwechslungen zu vermeiden. Dieser Name wurde über Jahrhunderte weitergegeben und wurde Teil der formalen Sprachausbildung. Das Spanische übernahm jedoch eine stärker konsonantische Verwendung des "y" in Wörtern wie "yo" [ˈʝo] (ich), "yema" [ˈʝema] (Eigelb) oder "ayuda" [aˈʝuða] (Hilfe). Diese Änderung in Aussprache und Funktion machte seine Beziehung zu "i" weniger deutlich, wodurch die Relevanz der Unterscheidung "i griega" abnahm. In dem Bemühen, die Sprache zu vereinfachen, hat die RAE "ye" als offiziellen Namen für "y" gefördert. Diese Änderung ist nicht neu; die Vereinheitlichung der Terminologie im Spanischunterricht ist seit Jahrzehnten im Gange. Die Orthographie von 2010 legte offiziell "ye" als die korrekte Art fest, sich auf diesen Buchstaben zu beziehen. Der Hauptgrund für diese Empfehlung ist die sprachliche Klarheit. Die Bezeichnung "y" als "ye" vermeidet Verwechslungen mit "i", insbesondere für Spanischlerner. Die Verwendung von "ye" erleichtert das Unterrichten des Alphabets und die Aussprache von Wörtern. Diese Änderung verstärkt die Verwendung von "y" im Spanischen. In den meisten Fällen fungiert es als Konsonant, ähnlich wie "ll" [ʎ] in einigen Regionen, wie in "ayer" [aˈʝeɾ] (gestern), "yo" oder "yegua" [ˈʝeɣwa] (Stute). Wenn es als Vokal fungiert, erscheint es in Diphthongen am Ende von Wörtern wie "rey" [ˈrej] (König) oder "hoy" [ˈoj] (heute) und ähnelt dem Klang von "I". Diese Fälle sind jedoch weniger häufig, und seine konsonantische Verwendung ist vorherrschend. Anstatt zu verschwinden, war "i griega" nie ein offizieller Begriff, sondern eine weithin akzeptierte sprachliche Konvention. Obwohl sie in der Bildung und mündlichen Überlieferung verwurzelt war, bestand keine wirkliche Notwendigkeit, diese Unterscheidung aufrechtzuerhalten. Trotz der Empfehlung der RAE verwenden viele immer noch "i griega" aus Gewohnheit oder Unkenntnis der aktuellen Norm. Selbst in einigen älteren Wörterbüchern und Lehrmaterialien findet sich der Hinweis auf "i griega". Die RAE empfiehlt "ye" als die korrekte und offizielle Form, erkennt jedoch an, dass "i griega" in vielen Ländern noch verwendet wird und ihre vollständige Beseitigung schrittweise erfolgen wird. Die Verwendung von "i griega" in einem informellen Kontext ist nicht falsch, aber in akademischen und pädagogischen Umgebungen ist es vorzuziehen, "ye" zu verwenden, um die aktuellen Vorschriften einzuhalten. Die Änderung der Bezeichnung von "y" spiegelt die ständige Entwicklung des Spanischen wider. So wie sich andere Begriffe und Regeln im Laufe der Zeit geändert haben, passt sich die Sprache immer wieder an, um für ihre Sprecher klarer und logischer zu sein. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass "i griega" nicht über Nacht verschwunden ist, aber seine Verwendung dank der Empfehlung der RAE, es "ye" zu nennen, zurückgeht.

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