Miguel Kertsmans „Amazônia: Music for a Changing World“ – Eine Klangmanifestation für den bedrohten Regenwald

Der brasilianisch-amerikanische Komponist Miguel Kertsman hat am 7. November 2025 sein neuestes Werk, das Album „Amazônia: Music for a Changing World“, der Öffentlichkeit präsentiert. Diese Veröffentlichung ist weit mehr als nur ein musikalisches Ereignis; sie manifestiert sich als ein tiefgründiges künstlerisches Statement, das sich leidenschaftlich und unmissverständlich für den Schutz der globalen Naturressourcen einsetzt. Kertsman, der seit über einem Jahrzehnt in der europäischen Kulturhauptstadt Wien lebt und arbeitet, nutzt die universelle Sprache der Musik, um auf die kritische und dringliche Lage des Amazonas-Regenwaldes aufmerksam zu machen und zum Handeln aufzurufen.

Das Herzstück des Albums bilden fünf umfangreiche, großformatige Orchesterwerke. Diese Kompositionen sind darauf ausgerichtet, sowohl den pulsierenden, lebendigen Atem der tropischen Wälder akustisch einzufangen als auch die tiefe, existenzielle Besorgnis über die rapide fortschreitende Zerstörung und die ungewisse Zukunft unseres Planeten zu vermitteln. Die Aufnahmen wurden in enger Zusammenarbeit mit dem international renommierten **Bruckner Orchester Linz** realisiert, das die komplexen Partituren unter der präzisen und erfahrenen Leitung des Dirigenten **Dennis Russell Davies** interpretierte.

Für die Realisierung dieser vielschichtigen Klangvision konnte Kertsman auf die Expertise herausragender Solisten zurückgreifen, die dem Werk zusätzliche Nuancen verliehen. Zu den Mitwirkenden zählen der renommierte Flötist **Wolfgang Schulz**, die Sopranistin **Katarzyna Dondalska** sowie die Altistin **Christa Ratzenböck**. Ihre individuellen Beiträge verleihen den orchestralen Bildern eine zusätzliche Tiefe und emotionale Resonanz.

Die Veröffentlichung von „Amazônia: Music for a Changing World“ erfolgte über das spezialisierte Label **Navona Records** und ist sowohl in den gängigen digitalen Formaten als auch als physischer Tonträger erhältlich. Die musikalische Ästhetik, die Kertsman hier präsentiert, zeichnet sich durch einen bemerkenswerten Stilpluralismus aus. Seine Klangsprache ist eine innovative Synthese, die die strukturelle Tiefe der akademischen Musik mit den improvisatorischen Freiheiten des Jazz, der elektrisierenden Dynamik des Rock-Fusion und den modernen Texturen der Elektronik kunstvoll verschmilzt.

Kertsman ist in der Musikwelt dafür bekannt, Brücken zwischen traditionellen Formen und avantgardistischem Experimentieren zu schlagen. Seine zentrale Motivation hinter diesem ambitionierten Album beschreibt er als den Wunsch, „die Angst um das Schicksal Amazoniens in ein Klangerlebnis zu verwandeln, das das Bewusstsein weckt“. Er strebt danach, dass der Hörer eine tiefere, fast physische Verbindung zur Erde spürt.

Der Komponist selbst fasst seine Intention zusammen: „Ich wollte, dass der Zuhörer spürt, wie die Erde selbst singt – manchmal friedvoll und besänftigend, manchmal jedoch von Schmerz gezeichnet.“ Dieses Zitat unterstreicht die immense emotionale Bandbreite der Kompositionen. Das Album ist zudem eine konsequente Fortsetzung seiner langjährigen ökologischen Mission. Bereits im Jahr 2022 engagierte sich Kertsman aktiv in einem Projekt zur Erhaltung der Artenvielfalt Südamerikas, wobei seine musikalische Arbeit als wichtiger Vermittler zwischen wissenschaftlicher Forschung und künstlerischem Ausdruck diente.

Letztlich übersteigt „Amazônia: Music for a Changing World“ bei Weitem die Definition eines bloßen ökologischen Soundtracks. Es handelt sich vielmehr um eine **Symphonie des erwachten Planeten**, die den Zuhörer aufruft, seine Rolle neu zu definieren und sich wieder als integralen, untrennbaren Bestandteil des großen globalen Ökosystems zu begreifen. Kertsmans Musik fungiert in diesem Kontext wie ein eindringliches, fast spirituelles Gebet und dient zugleich als unüberhörbare Mahnung an die Menschheit: Solange die Klänge des Amazonas in dieser Form widerhallen, besteht die Hoffnung, dass die Welt weiterhin atmet und gedeiht.