Eurovision 2026: Neue Regeln sollen das Abstimmungssystem ausbalancieren

Bearbeitet von: Inna Horoshkina One

Die Europäische Rundfunkunion (EBU) hat ein umfassendes Reformpaket für den 70. Eurovision Song Contest im Jahr 2026 verabschiedet. Diese tiefgreifenden Änderungen sind eine direkte Reaktion auf die Kontroverse, die sich nach dem Wettbewerb in Basel 2025 entwickelte. Dort klaffte eine erhebliche Lücke zwischen den Votings der Zuschauer und den Bewertungen der Fachjurys, was dringendes Handeln erforderlich machte.

Die Notwendigkeit dieser Reformen wurde besonders deutlich, als die israelische Teilnehmerin Yuval Raphael mit ihrem Beitrag „New Day Will Rise“ beim Publikum 297 Punkte erhielt, während die professionellen Jurys ihr lediglich 60 Punkte zusprachen. Dieser bemerkenswerte Unterschied zählt zu den größten der jüngeren Geschichte des Wettbewerbs und befeuerte die Diskussionen über Phänomene wie „Voting-Farming“, überhitzte Werbekampagnen und den unverhältnismäßig großen Einfluss von Fanbasen.

Anpassungen im Abstimmungsverfahren

Um ein gerechteres und ausgewogeneres System zu schaffen, führt die EBU nun mehrere Mechanismen ein, die die Fairness erhöhen sollen. Eine der zentralen Maßnahmen betrifft die Begrenzung der Stimmabgabe durch die Zuschauer. Bisher konnten Zuschauer über SMS, Telefonanrufe oder Online-Plattformen abstimmen und dabei bis zu 20 Mal pro Teilnehmer und pro Methode ihre Stimme abgeben.

Diese Obergrenze wird nun drastisch gesenkt. Künftig ist es jedem Einzelnen nur noch gestattet, maximal 10 Mal auf demselben Weg für einen Künstler abzugeben. Ziel dieser Anpassung ist es, den Einfluss von koordinierten Abstimmungszentren und massiven Werbeaktionen einzudämmen, sodass die Stimmen weniger zentralisiert sind.

Rückkehr des Jury-Einflusses in den Halbfinals

Ein weiterer bedeutender Schritt ist die Wiedereinführung der professionellen Jurys in den Halbfinals. Dies geschieht erstmals seit 2022. Die Wertung wird nun exakt im Verhältnis 50/50 zwischen dem Televoting und den Jurys aufgeteilt. Die EBU erhofft sich davon, das musikalische Gewicht des Wettbewerbs zu stärken und das Ungleichgewicht, das in der Vergangenheit auftrat, zu reduzieren.

Parallel dazu wird die Zusammensetzung der Jurys selbst modernisiert. Statt bisher fünf Mitgliedern werden künftig sieben Jurymitglieder pro Land entsandt. Dabei ist vorgeschrieben, dass mindestens zwei dieser Jurymitglieder im Alter zwischen 18 und 25 Jahren sein müssen. Zusätzlich muss jedes Mitglied eine formelle Unabhängigkeitserklärung unterzeichnen. Dies soll sicherstellen, dass die Jurys nicht nur fachkundig, sondern auch gesellschaftlich repräsentativ agieren.

Verschärfte Regeln für Künstler und Sender

Auch die Regeln für die teilnehmenden Künstler und die jeweiligen nationalen Rundfunkanstalten wurden verschärft. Jegliche externe Werbeaktionen, die durch staatlich geförderte Sponsoren unterstützt werden, sind nun strikt untersagt. Zuwiderhandlungen können empfindliche Sanktionen bis hin zum Ausschluss vom Wettbewerb nach sich ziehen. Der Wettbewerbsdirektor Martin Green betonte, dass der Eurovision Song Contest ein Forum für Musik und Zusammengehörigkeit bleiben müsse.

Zusätzlich implementiert die EBU in Zusammenarbeit mit dem Partner Once erweiterte technische Systeme, um koordinierte Angriffe und betrügerische Abstimmungsmuster frühzeitig erkennen und unterbinden zu können. Dies zeigt das Engagement, die Integrität des Votings nachhaltig zu sichern.

Politischer Ausblick und Zeitplan

Im politischen Kontext gibt es weiterhin Unsicherheiten. Angesichts geopolitischer Spannungen haben Sender aus Spanien, Irland und weiteren Nationen bereits die Möglichkeit eines Boykotts des Wettbewerbs 2026 in Wien ins Spiel gebracht. Die EBU plant, die vollständige Liste der teilnehmenden Länder bis Ende 2025 bekannt zu geben. Das große Finale des Jubiläumsjahres in Wien ist für den 16. Mai 2026 festgesetzt.

Quellen

  • The Irish Times

  • ZEIT ONLINE

  • Daily Mail Online

  • hallandsposten.se

  • Open

  • Wikipedia

  • The Journal

  • The New Arab

  • Eurovision Song Contest

  • EBU

  • Eurovision unveils voting changes seemingly aimed at complaints over Israel

  • Eurovision Song Contest changes voting rules after concern about Israel's result

  • EBU updates voting rules ahead of Eurovision 2026

  • Eurovision Song Contest changes voting rules after concern about Israel's result

  • Eurovision Song Contest 2026 - Wikipedia

  • EBU updates voting rules ahead of Eurovision 2026

  • Vienna announced as host city for Eurovision song contest 2026

  • Eurovision voting rules changed after Israel controversy

  • Eurovision unveils voting changes seemingly aimed at complaints over Israel

  • EBU

  • ESCXTRA.com

  • Sweden Herald

  • The New Arab

  • EurovisionFun

  • Eurovisionworld

  • The Guardian

  • Wiwibloggs

  • ESCXTRA.com

  • Al Arabiya

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