Schweizer Filmkunst im Rampenlicht: Drei Nominierungen für den Europäischen Filmpreis 2026
Bearbeitet von: An goldy
Die Schweizer Filmszene feiert einen beachtlichen Erfolg: Sie hat drei wichtige Nominierungen für die bevorstehende 38. Verleihung des Europäischen Filmpreises erhalten, oft als das europäische Pendant zum „Oscar“ bezeichnet. Die feierliche Zeremonie, bei der die Preisträger bekannt gegeben werden, findet am 17. Januar 2026 in Berlin statt. Diese Veranstaltung, die von der Europäischen Filmakademie und European Film Academy Productions ausgerichtet wird, wurde bewusst auf den Jahresbeginn vorverlegt, um die Sichtbarkeit europäischer Produktionen im internationalen Preiswettbewerb, einschließlich der „Oscars“, zu erhöhen.
Zu den ausgezeichneten Werken gehört Petra Volpes Film „En première ligne“ (in der Schweiz auch unter dem Titel „Heldin“ bekannt), der gleichzeitig die internationale Einreichung der Schweiz für den „Oscar“ darstellt. Die Hauptdarstellerin, Leonie Benesch, wurde in der Kategorie „Beste Europäische Schauspielerin“ nominiert. Der Film beleuchtet den angespannten Alltag einer Krankenschwester, die inmitten von Personalmangel arbeitet, wo selbst alltägliche Handlungen zu einem Akt des Widerstands werden. Regisseurin Volpe, die zwischen der Schweiz und den USA pendelt, betonte, dass die Dreharbeiten für dieses brisante Material unbedingt in der Schweiz stattfinden mussten.
Auch die technische Exzellenz wurde gewürdigt: Kameramann Fabian Gämper erhielt eine Nominierung als „Bester Europäischer Kameramann“ für seine Arbeit an „In die Sonne schauen“. Dieser Film, der beim Filmfestival von Cannes 2025 den Preis der Jury teilte, unterstreicht das hohe Niveau der technischen Umsetzung in Schweizer Produktionen.
Darüber hinaus wurde die Schweizer Koproduktion, die Stop-Motion-Animation „Olivia et le Tremblement de terre invisible“, gleich in zwei Kategorien nominiert: „Europäischer Film“ und „Bester Europäischer Animationsfilm“. Die Europäische Filmakademie hatte zuvor eine Vorauswahl von insgesamt 67 Kurz-, Dokumentar- und Animationsfilmen getroffen, darunter 44 Spielfilme.
Der Erfolg der Schweizer Projekte auf europäischer Ebene zeigt sich auch durch die Beteiligung an anderen hochkarätigen Filmen. Beispielsweise wirkte der Schauspieler Sergi López im französisch-spanischen Thriller „Sirât“ von Regisseur Oliver Laxe mit, der ebenfalls den Preis der Jury in Cannes 2025 gewann und von Spanien für den „Oscar“ nominiert wurde. Des Weiteren ist Stellan Skarsgård in den Schauspieler-Nominierungen für seine Rolle in „Sentimental Value“ aufgeführt, einem Film, der insgesamt fünf Nominierungen erhielt.
Die Terminverschiebung der Preisverleihung auf Januar, nach der 37. Zeremonie im Dezember 2024, ist Teil einer strategischen Neuausrichtung. Ziel ist es, den Einfluss europäischer Kandidaten während der intensiven Phase der Preisverleihungen zu maximieren. Die endgültige Liste der Nominierten wird durch die Abstimmung der 5400 Mitglieder der Akademie festgelegt, nachdem die Vorauswahl bekannt gegeben wurde.
Quellen
Radio RFJ
RTN
Blick
SWI swissinfo.ch
Unifrance
Cineuropa
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