Noah Baumbachs Tragikomödie „Jay Kelly“ mit George Clooney feiert Netflix-Premiere

Bearbeitet von: An goldy

Die neue Tragikomödie von Noah Baumbach, „Jay Kelly“, deren Weltpremiere am 28. August 2025 im Hauptwettbewerb der 82. Internationalen Filmfestspiele von Venedig stattfand, wirft einen Blick auf die Neubewertung der Lebensentscheidungen eines alternden Schauspielers. Die für den „Goldenen Löwen“ nominierte Produktion ist eine tiefgründige Auseinandersetzung mit der Zerbrechlichkeit des Starstatus, betrachtet durch die Linse von Jay Kelly, einem anerkannten Künstler, dessen Einfluss in der Branche langsam nachlässt.

George Clooney verkörpert Jay Kelly, dessen Position seine ohnehin schon angespannte familiäre Situation weiter zuspitzt, insbesondere im Verhältnis zu seiner Tochter Daisy Kelly, die sich auf den College-Eintritt vorbereitet. Baumbach, bekannt für seine feinsinnigen psychologischen Studien, entwickelte das Drehbuch gemeinsam mit Emily Mortimer, die ebenfalls eine kleinere Rolle übernahm. Sie schufen eine Meta-Erzählung, die bewusst auf Clooneys reale Persona als einer der letzten verbliebenen „klassischen Filmstars“ anspielt. Der Film, gedreht auf 35-mm-Kodak-Film, zollt damit dem goldenen Zeitalter des Kinos Tribut.

Jays Reise durch Europa mit seiner Tochter dient als Kulisse für eine bissige Satire auf Hollywood und eine detaillierte Charakterstudie. Das Ensemble der Nebendarsteller verleiht der Kritik am Leben in Hollywood zusätzliche Facetten: Adam Sandler spielt Jays Manager Ron Sukanick, während Laura Dern seine Pressesprecherin Liz verkörpert. Zur weiteren Besetzung gehören Billy Crudup, Patrick Wilson, Riley Keough und Greta Gerwig. Sandler porträtiert eine Figur, deren eigene Bedürfnisse oft hinter denen von Kelly zurücktreten, den er im Grunde betreut.

Das filmische Erlebnis, das mit der Vorführung in Venedig begann, wird am 14. November 2025 mit einem limitierten US-Kinostart fortgesetzt, gefolgt von der weltweiten Veröffentlichung auf der Netflix-Plattform am 5. Dezember 2025. Die Gesamtspielzeit des Films beträgt 132 Minuten. Das Werk bietet eine vielschichtige Perspektive auf das Thema Filmerbe. Auf Metacritic erreichte der Film basierend auf 43 Kritiken einen Wert von 67 von 100, was auf „überwiegend positive“ Resonanzen hindeutet, während Rotten Tomatoes 78 Prozent positive Bewertungen von 147 Kritikern verzeichnete.

„Jay Kelly“ stellt die Grenze zwischen Authentizität und Inszenierung in Frage und beleuchtet, wie die sorgfältig konstruierte Persona eines Prominenten Risse bekommt, wenn der Schauspieler mit persönlicher Unsicherheit konfrontiert wird. Der Film entwickelt sich zu einer vielschichtigen Reflexion über Freundschaft, Ruhm und die Suche nach der eigenen Identität im europäischen Kontext. Es ist ein Werk, das sich nicht scheut, die Schattenseiten des Rampenlichts zu beleuchten, während es gleichzeitig die Komplexität menschlicher Beziehungen in den Vordergrund stellt.

Die Zusammenarbeit zwischen Baumbach und Mortimer zeigt sich in der eleganten Balance zwischen Humor und Melancholie. Die europäische Kulisse verstärkt das Gefühl der Entfremdung, das Jay Kelly empfindet, während er versucht, sowohl seine Karriere als auch seine Vaterrolle neu zu definieren. Die Produktion ist ein Paradebeispiel dafür, wie moderne Filmemacher klassische Erzählstrukturen nutzen, um zeitgenössische Themen zu verhandeln, was dem Film eine besondere Tiefe verleiht, die das Publikum fesseln dürfte.

9 Ansichten

Quellen

  • The Globe and Mail

  • L'Éclaireur Fnac

  • Jay Kelly - Wikipedia

  • Noah Baumbach on his portrait of a movie star, Jay Kelly: “It's part of the culture in America that no-one ages” | BFI

  • Jay Kelly movie review & film summary (2025) - Roger Ebert

  • What to watch on OTT: Noah Baumbach's Jay Kelly, featuring George Clooney, Adam Sandler & Malayalam-language horror thriller Diés Iraé - Web-series News - The Indian Express

  • Jay Kelly to Oh. What. Fun: the seven best films to watch on TV this week - The Guardian

  • Wikipedia

  • The Film Stage

  • Roger Ebert

  • Nashville Scene

  • The Guardian

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