Seltene Konstellation: Saturns Ringe werden im November 2025 von der Kante aus sichtbar
Bearbeitet von: Uliana S.
Astronomiebegeisterte dürfen sich auf ein besonderes himmlisches Schauspiel im November 2025 freuen: Das Ringsystem des Saturn wird von der Erde aus nahezu perfekt von der Seite betrachtet werden können. Dieses Ereignis, das sich in Intervallen von etwa 13 bis 16 Jahren wiederholt, wurde von den Experten der Sternwarte Swabhed angekündigt. Als exaktes Datum, an dem die Neigung der Ringebene ihren minimalen Wert erreicht, wurde der 24. November 2025 festgelegt.
So sieht Saturn ohne seine berühmten Ringe aus.
Eine derartige Ausrichtung ergibt sich aus der Achsneigung des Planeten von 27 Grad und war zuletzt im Jahr 2009 zu beobachten. Während der Phase der maximalen Sichtbarkeit von der Kante aus erscheinen die Ringe lediglich als eine hauchdünne Linie, die sich beidseitig des Äquators des Gasriesen erstreckt. Interessanterweise wird auf dem Äquator selbst ein dunkler Streifen sichtbar sein – der Schatten, den der dünne Ring auf die Planetenoberfläche wirft. Dies erzeugt die faszinierende optische Täuschung, als würden die Ringe vorübergehend verschwinden, obwohl sie physisch unverändert an Ort und Stelle verbleiben.
Für eine erfolgreiche Beobachtung, die ihre günstigste Zeit um 19:20 Uhr erreicht, wenn der Planet 38 Grad über dem südlichen Horizont in einer mondlosen Nacht steht, ist ein fest installiertes astronomisches Teleskop mit einer Vergrößerung von mindestens 70- bis 100-fach erforderlich. Am Höhepunkt der Sichtbarkeit am 24. November 2025 wird Saturn eine scheinbare Helligkeit von etwa 0,8 aufweisen, wodurch er am Firmament wie ein intensiv leuchtender, orange-gelber Stern erscheinen wird.
Die geringe Lichtreflexion der Ringe in dieser Periode schafft paradoxerweise günstige Bedingungen, um einige der Saturnmonde zu erfassen, darunter Epimetheus, Janus und Prometheus. Ein Blick in die historische Astronomie zeigt, dass solche Phänomene frühere Forscher vor Rätsel stellten: Galileo Galilei sah Saturn im Jahr 1610 als „dreifach“ an, und im Jahr 1612, als die Ringe ebenfalls von der Kante aus gesehen wurden, verschwanden sie für ihn gänzlich. Erst Christian Huygens erkannte 1656 die wahre Natur dieser Strukturen korrekt.
Nach dem Ereignis im November 2025 werden sich die Ringe langsam wieder öffnen und ihre maximale Sichtbarkeit bis zum Jahr 2032 erreichen. Die Sternwarte Swabhed hat für den 22. und 23. November spezielle öffentliche Programme organisiert, um die Bevölkerung aktiv in dieses astronomische Ereignis einzubinden. Fundierte Erkenntnisse über die Zusammensetzung der Ringe, die hauptsächlich aus Eispartikeln und Staub bestehen, lieferte die Raumfahrtmission Cassini. Diese Mission deutete zudem an, dass die Ringe durch einen Prozess, der als „Ringregen“ bezeichnet wird, möglicherweise in einigen hundert Millionen Jahren vollständig verschwunden sein könnten.
Quellen
infomiskolc.hu
hirado.hu
Magyar Nemzet
Svábhegyi Csillagvizsgáló
NASA Space News
In-The-Sky.org
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